Alles was sich in der Natur bewegt hinterlässt eine Spur. Wenn wir diese Spuren finden und lesen können, wird die Natur zu einem „Geschichtsbuch“. Wir können sehen was heute morgen, gestern oder irgendwann an diesem Ort passiert ist. Wenn man sich intensiv mit dem Spurenlesen beschäftigt, kann man an der Spur des Tieres viel mehr über das Tier (oder den Mensch) erfahren, als wenn man es gesehen hätte.

Die Apachen und andere Naturvölker haben eine Art ABC des Spurenlesens entwickelt, wir nennen sie Preasure Realease ( PR ) Studien. Jede einzelne PR ist einer bestimmten Bewegung zugeordnet und sie gehen so fein ins Detail, dass man Kopfhaltungen, Armbewegungen ja sogar Gefühle und Emotionen erkennen kann. Das Ziel jedes Spurenlesers ist es, sich so in die Spur hinein zu versetzen, dass man sozusagen aus den Augen des Tieres sieht.

Das Pärchen

Bei meiner letzten Tour durch den Schwarzwald, gingen wir an einem Tag einen frisch gewalzten Weg entlang. Mir vielen sofort zwei Spuren im Schnee auf die auch dem Weg folgten. Ich schaute mir im weitergehen die Spuren etwas genauer an und versuchte mehr über die zwei Menschen herauszufinden die da vor uns hergegangen waren. Es war ein Mann und eine Frau. Sie war recht klein und lief sehr kräfteschonend. An der Spur des Mannes sah ich, an den vielen auswürfen, das er gerne schneller gegangen wäre. Er war immer leicht vor ihr gegangen , denn ich sah das er sich immer wieder umgeschaut hatte. Auch wenn sie nebeneinander liefen schaute er immer zu ihr. Sie haben sich aber nicht an den Händen gehalten dafür waren die Suren immer zu weit auseinander. Mit der zeit sah ich, dass sie wohl immer weniger redeten sie liefen oft nur nebeneinander her. Als ich dann um eine Ecke kam und den Berg hinaufschaute sah ich sie.
Sie gingen voreinander her und redeten kein Wort. Der Mann ging vorne und wartete ab und zu auf die Frau. Die vor sich auf den Boden schaute. Ich war sehr dankbar das ich die beiden noch sehen konnte, da ich so sehen konnte ob ich in meiner Vermutung richtig lag.