Endlich Wochenende! Schon am Freitag Morgen um 5 Uhr ging es los ins Ski Freeride Gebiet Andermatt. Wir hatten kein Hotel gebucht, wir wollten Zelten.

Die Fahrt nach Andermatt ging sehr zügig vorran, so dass wir schon um 10 Uhr unser Auto abgestellt hatten. Damit wir auch den Freitag schon zum Skifahren nutzen konnten erkundeten wir sofort das Freeride Gebiet Andermatt. Am ersten Tag fuhren wir uns erst warm und machten kurze Ausflüge neben die Piste um uns an das Skifahren zu gewöhnen. Am Nachmittag besuchten wir das Avalanche Trainingscenter, um den Umgang mit dem Lawinenverschütteten-Such-Gerät zu trainieren und aufzufrischen. Dabei aktiviert man an einer Tafel einen von 15 im Schnee vergrabenen Sendern. Diesen muss man jetzt mit seinem LVS-Gerät suchen, zuerst mit der Grobsuche dann die Feinsuche und zum Schluss mit der Sonde. Hat man den Sender gefunden muss man im Sekundentakt mit der Sonde drei Mal auf den Sender stoßen, damit er deaktiviert wird. Für diese Suche kann man an der Tafel sowohl ein Zeitlimit als auch die Anzahl der Verschütteten auswählen. Wir unternahmen mehrere Suchvorgänge mit einzel und Mehrfachverschüttung immer mit einer Suchzeit von maximal 10 Minuten. Speziell die Mehrfachferschüttung war sehr kompliziert dort stellten sich jedoch die wahren Stärken meines Pieps DSP herraus. Durch die Möglichkeit einen Sender im Gerät auszublenden konnte ich direkt den zweiten Verschütten suchen, ohne eine Zweikreismethode oder andere Varianten anwenden zu müssen.

Abends bauten wir dann unsere Schlafstätte auf, dafür mussten wir den Schnee platt treten um eine feste Unterlage für unser Zelt zu bekommen. Wir hatten schon -10° und ich bezweifelte ob ich diese Nacht bei einer solchen Kälte überhaupt schlafen würde. Die dicke Isomatte und der Winterschlafsack verhalf uns aber tatsächlich zu einer sehr angenehmen warmen ersten Nacht.

Allerdings störte mich das Brot in meinem Schlafsack etwas, ich musste es mit in meinen Schlafsack nehemen damit es am nächstem Morgen nicht steinhart gefrohren ist.

Zum Frühstück machten wir uns dann auf einem Gaskocher heißen Tee und Müsli mit Milchpulver, so waren wir gestärkt für den zweiten Tag.

Für diesen Tag hatten wir uns die Variante Wildenmannsälpeltli vorgenommen, sie wird kurz in dem ADAC Heft Tiefschnee-Träume in den Alpen beschrieben. Für den kurzen Anstieg klebten wir unsere Felle unter die Ski, der Schnee war aber schon so trittfest, dass es auch ohne Felle funktioniert hätte. So gelangten wir in ein sehr schönes Tal. Nur Tiefschnee und Berge um uns herum. Man sah keine Lifte und nur eine kleine Gruppe vor uns weit und breit. Die Abfahrt ist nicht sehr steil, so dass man bei frischem Tiefschnee wohl nochmal laufen muss. Am ende des weitläufigen Tals landet man auf der Gotthardstraße die im Winder nicht geräumt ist. Auf dieser kann man dann nach Hospental gleiten, bei Tiefschnee eher laufen. Die Beschreibung sagte von Hospental würde uns ein Skibus zurück bringen, er fuhr aber nicht. Zum Glück hatte die Gruppe vor uns ein Sammeltaxi bestellt und wir konten mit diesem mitfahren.

Als nächste Tiefschnee Variante für diesen Tag wurde uns die Giraffe empfohlen. Im ADAC Heft ist diese Variante unter dem Namen Unteralp unzureichend beschrieben. Zum Glück hatten wir eine Thopographische Karte, sonst hätten wir die richtige Route und Abzweigung wahrscheinlich nicht gefunden. Diese Variante wird Giraffe genannt, weil der Einstieg so steil ist, dass alle lange Hälse bekommen die dort hinunter schauen. Auch hier fanden wir noch einen sehr schönen Tiefschnee-Hang. Da es nicht allzu viel geschneit hatte mussten wir uns am Ende etwas durch Gebüsch kämpfen um wieder zurück zur Piste zu gelangen. Damit hatten wir für Samstag viele Höhenmeter in den Beinen und freuten uns auf unseren warmen Schlafsack.

Auch diese Nacht war wieder erstaunlich warm für Minus 10 °C, ich musste sogar mein Schlafsack etwas öffnen.

Am nächsten Tag fuhren wir in Nätschen, auch einem sehr schönen Skigebiet auf einem Südhang. Bei Frischem Schnee bestimmt sehr schön, bei uns war aber alles sehr vereist.

Schon war das Skiwochenende vorrüber und wir fuhren mit unsersem Auto wieder zurück, wir werden aber auf jeden Fall wieder kommen.