Auch in diesem Jahr wurde durch den AMC Idstein ein Trial-Trainingslager in Süd-Frankreich durchgeführt. Auch diesmal wurde ich wieder als Trainer verpflichtet. Dieses Jahr hat mir besonder gut gefallen, da die übrige Zeit in der ich nicht Trainer war, sehr intensiv von mir genutzt werden konnte.

Kaum waren wir nach der Nachtfahrt morgens um 8:00 am ersehnten Campingplatz Le Chamadou, ging es auch schon auf die Motorräder. Cristoph war noch nie auf diesem Gelände und bekam direkt die Einführungsrunde. 1. und 2. Steingarten, die 4 Wasserfälle, der "6. Gang Hang", die "tote Kuh" und die "Willi-Krämer-Rinne". Zum Schluss fuhren wir noch in den ersten Canjon. Stachi war ganz begeistert und wir stachelten uns zu immer neuen und größeren Hindernissen an. An einer sehr steilen Auffahrt flog ich schließlich von ganz oben mit Motorrad den Berg wieder herunter. Dabei schlug ich mit dem Knie so auf einen Stein auf, dass mein Knieschoner kaputt ging. Hätte ich diesen nicht getragen, wäre wohl nicht mein Knieschoner, sondern meine Kniescheibe zerbrochen. Dann ging es erst mal in den Super U zum einkaufen, um für das Wochenende genug zu essen zu haben.

Am Sonntag begann auch schon das Training. Jeden Tag 3 Stunden Training, am Mittwoch sollte ein Ruhetag eingelegt werden, dafür machten wir am Dienstag eine doppelte Trainingseinheit. Das Wetter am Sonntag war wirklich schlecht, es war Kalt und es regnete ununterbrochen. Die Woche über lernten wir die Hindernistechnik "gegenlaufen lassen" und übten extreme Kurventechnik. Auch das Ausheben versuchten wir. Speziell beim gegenlaufen lassen konnten wir am ende riesen Stufen überwinden. Auch wenn fast alle wegen einem technischen Defekt einmal gefehlt haben.

Am Montag Morgen kam Marijan aus Spanien angereist, um die Trainer zu unterstützen. Da er auch noch nie auf dem Gelände war fuhren wir noch vor dem Training um 10 Uhr eine komplette Einführungsrunde. Sie war in 30 Min abgeschlossen. Am Abend wurde auch Marijan durch einen Flan in den Kreis der Auserwählten aufgenommen.

Nach der doppelten Trainingseinheit am Dienstag waren alle ziemlich platt, aber es folgte ja der Trainingsfreie Mittwoch. Wir fuhren nach Balazuc um in einem schönen Gelände etwas zu trainieren und tranken dann noch am Ufer der Ardeche einen Kaffee. Am Nachmittag wurde noch eine Weinprobe organisiert und wir probierten 10 französische Weine, so mancher wurde schwach und brachte von diesem Stöffchen etwas mit nach Hause. Dann ging das Training wieder weiter. Am Nachmittag fragen wir den Sohn des Besitzers, Romain, ob er uns nicht ein paar schöne Sektionen zeigen könnte. Er fuhr mit uns in den Kalk Canjon und baute wirklich schöne Ecken. Dabei fanden sich Marijan und Romain als optimale Trainingspartner und steigerten sich immer weiter. Es war immer wieder erstaunlich, wie viel Leistung die 12er Montesa 4t vom Future Trial Team hat. Zum teil schlugen sogar Flammen aus dem Auspuff.

An jedem Abend veranstalteten wir nun noch ein "trippel T" (Tisch-Tennis-Tunier) und hatten dabei sehr viel spaß mit unserem "Headbänger" An einem solchen Abend wurde auch Pauline ein Fla verabreicht, die Freude über diesen Nachtisch hielt sich aber, von ihrer Seite aus, in Grenzen. So dass wir sogar ein schlechtes Gewissen hatten, Pauline, tut mir Leid.

Marijan war, glaube ich, der erste der die "Willi-Krämer-Rinne" ohne Fehler durchfahren hat. Am Freitag wollte er dieses wiederholen, was ihm leider nicht gelang, immer wieder musste er einen Fuß setzen. Dabei verbrachten wir eine gesellige Zeit an der Rinne, denn es waren viele Zuschauer zugegen. Marijan fuhr wegen des sehr kleinen Tanks der 125er sogar einmal Sprit holen und dann wurde uns sogar noch ein Schoppen an die Sektion gebracht, welch ein herrlicher Abschluss. In dieser Woche wurde noch ein weiterer Meilenstein gesetzt, die "tote Kuh" in 90 Sekunden, dies kostete jedoch Stachi einen Dämpfer, aber was macht man nicht alles für 90 Sekunden. Am letzten Tag bekamen die Trainer sogar noch ein Geschenk von den Trainierten, Mari(j)an bekam ein, von Nadine sehr liebevoll, gemaltes T-Shirt, auf welchem alle unterschrieben hatten. Dieses Shirt sorgte an diesem Abend noch für einige Aufregung. Ich bekam eine unterschriebene Kappe mit Ardeche 2007 darauf gestickt und eine sehr leckere Schokolade.

 

Die Woche ging mal wieder sehr schnell rum, doch langsam wurden die körperlichen Gebrechen immer stärker. Auch mit der diesjährigen Hüttenbesetzung hatten wir sehr viel Spaß, auch wenn manchmal die Witze etwas zu lasten unseres Vergaserspezialisten Steinbeißer gingen. An den Motorrädern ging dieses Jahr erstaunlich wenig kaputt, und wenn dann nur sehr außergewöhnliche Dinge. Wir konnten beobachten wie im Kalk Canjon eine Gas Gas Schwinge zerbrach, oder sich ein Gang im Getriebe zerlegte. Auf solche Fälle war das umfangreiche Ersatzteilpaket vom Kivo jedoch nicht eingerichtet.

Dann ging es auch schon wieder an den Hausputz und die Rückfahrt. Unser Anhänger war mit 10 Motorrädern wieder voll ausgelastet, lief aber gewohnt sehr gut. Schon beim Schreiben dieses Artikels freue ich misch schon auf das kommende Jahr und hoffe wieder mitfahren zu können.

 

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