Das Wichtigste und das schwierigste zuerst. Die Blickführung häufig vergessen und unterschätzt, oder wieder vernachlässigt.

Ballen auf die Rasten und in die Knie gehen! 

Nur wenn man mit den Ballen auf den Fußrasten steht hat man genügend Gefühl für das Motorrad und bekommt sensible Rückmeldungen von ihm. Dieser Stand ist wesentlich anstrengender aber auch sehr effektiv.
Noch anstrengender ist das tief in die Knie gehen. Wenn man ein Hindernis, ein Berg oder eine glitschige Kehre oder Anfahrt nicht schafft ist das die Wunderwaffe. Also Gesäß fast in die Sitzmulde und Knie nach außen, dabei die Gleichgewichtslage nicht verändern. Dadurch kann man kippen viel leichter und in größeren Bereichen korrigieren, man kann durch den abgesenkten Schwerpunkt schneller beschleunigen oder Bremsen, ohne den Grip zu verlieren oder sich zu überschlagen, man kann sein Körper wesentlich besser nach oben hin beschleunigen und so den Körper auf ein höheres Hindernis bringen.

Oft bei Anfängern zu beobachten, sie sind sehr verkrampft und ermüden dadurch schnell und können geforderte Bewegungen nicht ausführen. Auch erfahrene Sportler trifft dies bei neuen unbekannten Situationen sehr häufig. Abhilfe: Immer wieder fragen, sind meine nicht benutzen Muskeln entspannt? Zum Beispiel ist der Mund und der Kiefer entspannt? Dies hat einen riesigen Einfluss, man glaubt es kaum und vergisst es immer wieder.
Wenn wir einen Stock in die Hand nehmen und mit diesem zum Beispiel die gefliesten Wände im Bad abtasten, sind wir auch mit geschlossenen Augen und bei unbekannter Oberfläche schnell in der Lage etwas über die Form, die Struktur und die Beschaffenheit auszusagen. Wir verschieben sozusagen unsere Wahrnehmung an einen anderen Punkt von den Fingerspitzen weg in die uns Fremde Stockspitze. Dabei geht es uns so als fühlen wir mit der Stockspitze, obwohl diese weder zu uns gehört oder irgend welche Sensoren hat.
Dies kann auch mit unserem Motorrad gelingen. Man muss versuchen die Aufstandsflächen der Reifen zu spüren und wahr zu nehmen. Erst dann weiß man wo sein Vorderrad und sein Hinterrad sich gerade befindet und wie stark man in diesem Moment beschleunigen kann, oder ob der Reifen auf diesem Untergrund hält.
Dehnen ist wichtig um das vorhandene Bewegungsausmaß der Gelenke zu erweitern oder zu erhalten, denn wenn man dieses Bewegungsausmaß nicht nutzt wird man ungelenkig.
In der heutigen Zeit sind viele Bewegungsräume der Gliedmaßen nicht mehr nötig und der Bewegungsraum verkleinert sich, wenn er nicht ausgenutzt wird.
Man spricht umgangssprachlich von verkürzten Muskeln.
Speziell beim Leistungssport verkleinert sich der Bewegungsraum sehr schnell und Trial fahren ist ein Leistungssport.
Weitere Effekte hat das Dehnen nicht.
Dehnen beugt keinen Verletzungen vor, verhindert auch keinen Muskelkater, und macht die Muskeln nicht Leistungsfähiger.
Aber der Grund gelenkig zu bleiben reicht schon aus, um Dehnen nicht zu vernachlässigen.
Dehnen erzeugt außerdem einen angenehm entspanntes Körpergefühl.